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Skibindung einstellen: in drei Schritten bereit für die Piste

Bevor es auf die Piste geht, ist eines ganz wichtig: Du musst deine Snowboardbindung oder Skibindung einstellen. Dabei geht es nicht nur um die optimale Kraftübertragung und den Fahrkomfort, sondern auch um die Sicherheit. Du solltest deine Ski so einstellen, dass bei einem Sturz keine Verletzungsgefahr besteht. Auch individuelle Vorlieben und Fahrstil beeinflussen die richtige Einstellung der Skibindung oder Snowboardbindung. Klingt kompliziert? Wir zeigen dir in drei einfachen Schritten, wie’s geht. 

1. Geeignete Skibindung oder Snowboardbindung kaufen

Geeignete Skibindung kaufen

Bevor es an die Tipps zum Skibindung einstellen geht, musst du beim Kauf der Bindung die richtige Entscheidung treffen. Bei den Skibindungen unterscheidet man drei verschiedene Arten. Die am häufigsten verwendete ist die Sicherheitsbindung. Sie wird für alpines Skifahren auf der Piste genutzt. Die Sicherheitsbindung kann mit einer Dämpfungsplatte kombiniert werden, die bei extremen Carvingschwüngen die Skikanten zusätzlich unterstützt.

Zusätzlich zur Sicherheitsbindung gibt es Touren- und Freeride-Bindungen. Bei den Touren-Bindungen unterscheidet man zwischen der Rahmen-Bindung, welche wie eine normale Sicherheitsbindung funktioniert, jedoch schwerer ist und eine höhere Standhöhe hat, und zwischen der Pin-Bindung. Diese funktionieren komplett anders als normale Sicherheitsbindungen, sie sind leichter und meist nicht DIN-Zertifiziert.

Besonders belastbar sind Park- und Powder-Bindungen. Sie verfügen über eine niedrige Bauhöhe, rasche Auslösung und ein niedriges Gewicht. Ausserdem sind sie robuster als eine klassische Skibindung, um auch harte Landungen unbeschadet zu überstehen.

Bei allen Skibindungen gibt es hochwertige und weniger hochwertige Materialien, die verbaut werden und das wirkt sich auch auf den Preis aus. Wenn du gerade mit dem Skifahren angefangen hast, reicht eine preisgünstige Bindung. Als geübter Skifahrer, der seine Bindung auch mal extremen Belastungen aussetzt, lohnt sich die Investition in eine hochpreisige Bindung.

Geeignete Snowboardbindung kaufen

Bei den Snowboardbindungen unterscheidet man die klassische 2-Strap-Bindung, die Speed-Entry-Systeme und die Step-in-Bindungen. Bei der 2-Strap-Bindung hast du zwei Riemen, die du über Ratschen schliessen und öffnen kannst. Beim Speed-Entry-System klappst du nur den hinteren Teil der Bindung, das sogenannte Highback, zurück und steigst von hinten ein. Die Step-in-Bindungen, haben einen Mechanismus der es ermöglicht im Stehen in die Bindung einzurasten. Die Bindung ist dabei hauptsächlich am Schuh befestigt.  Welche Bindung du fahren möchtest ist mehrheitlich Geschmackssache.

Wichtig für eine optimale Einstellung ist das passende Verhältnis von Schuhgrösse, Snowboard und Bindung. Einstellen kannst du nicht nur die Länge, sondern auch die Breite der Bindungsplatte, die Baseplate. Sie sollte möglichst genau so lang und breit wie deine Schuhsohle sein. Dafür wählst du deine Bindung in der richtigen Grösse, S, M oder L und passt sie über die Straps und das Highback perfekt auf deinen Schuh an.

Ein letzter Punkt, den es zu beachten gilt, ist die Härte des Highbacks. Auf einer Skala von 1, sehr weich, bis 10, sehr steif, definierst du, wie beweglich deine Bindung nach vorne und nach hinten ist. Freestyler, die viel im Park unterwegs sind, wählen ein weicheres Highback für mehr Beweglichkeit und mehr Komfort. Wer ein schnell reagierendes Board fahren möchte, greift besser zu einem härteren Highback, dass für eine bessere Kraftübertragung sorgt. Härte des Snowboardschuhs und Härte des Highbacks sollten aufeinander abgestimmt sein. Ausserdem gilt: Je mehr Körpergewicht der Fahrer mit sich bringt, desto härter sollte auch die Bindung sein.

2. Snowboardbindung und Skibindung einstellen: Positionierung

Positionierung der Skibindung

Die Bindung auf die richtige Position auf den Ski einstellen ist wichtig, damit der Ski optimal auf der Piste reagiert. Die richtige Position beim Skibindung einstellen variiert je nach Skimodell. Auf den meisten Skis sind verschiedene Montagepunkte eingezeichnet, die als Richtwerte dienen. Bei All-Mountain Skis wird die Bindung normalerweise leicht hinter der Mitte des Skis montiert. Bei einem Freeride Ski versetzt du die Skibindung noch mehr nach hinten für besseren Auftrieb im Powder. Die Bindung für einen Freestyle Ski positionierst du über dem Skimittelpunkt. Dies sorgt für einfaches Drehen und Switch-Fahren.

Positionierung der Snowboardbindung

Bei den Snowboards geht es nicht so sehr um die Positionierung der Snowboardbindung, sondern mehr um den Winkel deiner Bindung. Dabei wird in 3-Grad-Schritten gearbeitet. Wer oft im Park unterwegs ist, wählt eine zentrale V-Stellung, auch Duck-Stance genannt. Dies entspricht einem Winkel von +15 und -15 Grad, der Abstand sollte etwa schulterbreit sein. Diese Position ist bequem in beide Richtungen zu fahren und schont die Gelenke.

Alle Freerider sollten an ihrem Snowboard die Bindung so einstellen, dass sie enger und leicht zurückversetzt ist (Setback). So kann die Nose mit weniger Kraft über dem Schnee gehalten werden. Ein Richtmass sind Winkel von +21 und +9 Grad. Last but not least: die All-Mountain-Einstellung. Für Vielseitigkeit empfiehlt sich eine leichte Duck-Stance-Position mit etwas Setback, zum Beispiel +12 und +18 Grad.

3. Skibindung einstellen: Z- oder DIN-Wert

Die Königsdisziplin: Skibindung einstellen mit dem Z- oder DIN-Wert. Dies ist ein individuell abgestimmter Wert, bei dem die Skibindung bei einem Sturz auslöst. Der richtige Z-Wert ist essentiell, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Wir empfehlen dir daher: Wende dich an ein Fachgeschäft, um die Skibindung einstellen zu lassen. Die Fachhändler können dir ein Zertifikat ausstellen, welches als Grundlage für Versicherungsansprüche dient.

Wenn du dich trotzdem entscheidest, die Ski selbst einzustellen, geht dies auf eigene Verantwortung. Am einfachsten stellst du deine Bindung mit unten stehender Tabelle ein. Der Z-Wert wird dabei aus Körpergewicht, Körpergrösse, Alter, Skischuhsohlenlänge sowie Skifahrertyp ermittelt.

Man unterscheidet drei verschiedene Skifahrertypen: Anfänger, die eher sanft und mit wenig Geschwindigkeit fahren, nehmen den Z-Wert laut Tabelle. Dieser Wert führt dazu, dass die Skibindung leicht auslöst. Fortgeschrittene Fahrer, die auch schwierigere Hänge mit höherem Tempo fahren, korrigieren den Z-Wert eine Zeile nach unten. Profis mit aggressivem Fahrverhalten auf steilen Hängen sollten den Z-Wert um zwei Zeilen nach unten korrigieren. Dies verhindert Fehlauslösungen bei hohem Druck.

Bei Kindern unter 10 Jahren sowie Erwachsenen über 50 Jahren sollte der Z-Wert um eine Zeile nach oben verschoben werden. Ausserdem gilt: Wenn Gewicht und Grösse in verschiedenen Zeilen stehen, ist der kleinere Z-Wert der geeignete.

Wenn du den korrekten Z-Wert ermittelt hast, geht es an die Umsetzung. Hinten an der Skibindung findest du die Einstellschraube sowie die Z-Wert-Skala. Nun verstellst du mit einem Schraubenzieher die Einstellschraube so weit, bis sie den richtigen Z-Wert anzeigt.
Noch wichtiger als der Z-Wert ist jedoch der Anpressdruck, damit die Bindung nicht zu schnell oder zu langsam auslöst. Den Anpressdruck kannst du an der hinteren Bindung justieren. Du musst die Schraube oder das Plättchen der hinteren Bindung an die richtige Position setzten und so fest anziehen, bis der Skischuh festsitzt.  

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